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Haus dämmen gut oder schlecht?

Gebäudedämmung hat bei vielen einen schlechten Ruf. Die spätere Entsorgung sei aufwändig; es sei Schimmelbildung zu befürchten. Zwei oft gehörte Einwände. Es lohnt sich aber, genauer hin zu schauen. Hier ein toller, kurzer Artikel der Verbraucherzentrale NRW.

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Die fünf häufigsten Irrtümer beim Dämmen 24.07.2023

Wenn die Gebäudedämmung immer noch vernachlässigt wird, so liegt das auch an den irrigen Vorstellungen, die viele Hauseigentümer von ihr haben. Die Verbraucherzentrale NRW listet die Top Five dieser Mythen auf.

Energiekosten senken und zusätzlich das Klima schützen, das geht mit einer guten Gebäudedämmung. Zudem ist eine Dämmung meist die Basis für den Einsatz moderner Heizsysteme, oft in Kombination mit selbst produzierter Photovoltaik-Energie. „Wichtig ist zu wissen, dass sich die Dämmung von Dach oder Wand fast immer lohnt, in der Regel günstiger als eine neue Heizung ist und viel CO 2 einspart“, sagt Christian Handwerk, Energieexperte von der Verbraucherzentrale NRW. „Wir raten Verbrauchern daher, vor energetischen Investitionen am Haus zu prüfen, in welcher Reihenfolge Energieeffizienz-Maßnahmen sinnvoll sind. Die Gebäudedämmung steht dabei meist an erster Stelle.“ Allerdings kursieren zur Gebäudedämmung viele Falschinformationen und Vorurteile, die sich hartnäckig halten. Doch was sind die gängigsten Dämm-Irrtümer?

Irrtum 1: Dämmung ist zu teuer und rechnet sich finanziell kaum

Die klassische Dämmung der Außenwände ist oft günstiger als eine neue Heizung, auch unter Berücksichtigung üblicher Förderzuschüsse. Vor allem spart die Gebäudedämmung viel Energie. Eine gedämmte Außenwand lässt beispielsweise nur noch zehn bis 15 Prozent der ursprünglichen Energiemenge durch. In den meisten Fällen rechnet sich die Investition in die Gebäudedämmung nach weniger als 15 Jahren. Sanierte Wände haben zudem eine lange Lebensdauer von mehr als 40 Jahren. So lässt sich langfristig Geld sparen. Ähnlich sieht es bei der Dämmung eines Daches aus. Diese amortisiert sich zwar nicht ganz so schnell wie eine Fassadendämmung, zahlt sich aber langfristig ebenso aus. Weiterer Vorteil: Mit der energetischen Aufwertung von Dach oder Fassade steigt der Wert der Immobilie. Diese Wertsteigerung fällt zwar je nach Wohnlage unterschiedlich aus, verbessert aber die positive Bilanz einer Außendämmung noch weiter.

Irrtum 2: Dämmmaterial ist Sondermüll

Diese Aussage entspricht nicht mehr den Tatsachen. Die heute häufig verwendeten Hartschaumplatten ausPolystyrol sind EPS (expandiertes Polystyrol) und XPS (extrudierter Polystyrol-Hartschaum). In früheren Jahrenenthielten Dämmplatten aus EPS und XPS ein als gefährlich geltendes Flammschutzmittel. Darum müssenentsprechende Dämmstoffe, die vor 2016 verbaut wurden, heute getrennt entsorgt werden. Dämmstoffe dieser Artdürfen aber seit 2016 in Deutschland nicht mehr verkauft oder verbaut werden. Die zahlreichen anderenDämmstoffe, beispielsweise Mineralwolle oder Naturdämmstoffe, sind von der Sondermüll-Diskussion ohnehinnicht betroffen.

Irrtum 3: Dämmstoffe aus Glaswolle sind gesundheitsschädlich

Auch die Meinung, dass Mineralwolle in der speziellen Ausführung Glaswolle, krebserregend sei, fällt in dieKategorie veraltetes Wissen. Ähnlich wie beim Thema „Sondermüll“ ist dies schon seit vielen Jahren nicht mehrrichtig, da die Beschaffenheit des Dämmstoffs geändert wurde. Seit 2005 wird keine Glas- oder Steinwolle mehr inDeutschland verkauft, die krebserregend wäre. Heute haben die Fasern des Materials eine andere Beschaffenheit,wodurch diese Dämmwolle als unkritisch angesehen werden kann. Gleichwohl kann sie die menschliche Haut beiBerührung reizen. Bei der Verarbeitung ist es daher ratsam, Handschuhe zu tragen. Ein gesundheitliches Risikobesteht deshalb aber nicht.

Irrtum 4: Dämmung erhöht das Brandrisiko

Dieser Irrtum bezieht sich im Wesentlichen auf Hartschaumplatten aus EPS, den häufigsten Dämmstoff imGebäudebereich. Fachauswertungen und Statistiken zeigen, dass Fassadendämmungen mit EPS äußerst seltenEinfluss auf den Brandverlauf haben. Die seltenen Fälle resultieren zudem oft aus einem unsachgemäßen Zustanddes gesamten Wärmedämmverbundsystems (WDVS). Der Aufbau des WDVS besteht aus dem Dämmstoff, derBefestigung (geklebt/gedübelt oder Schienensystem) und den Putzschichten. Das höchste Brandrisiko imWohngebäudebereich weist statistisch der Küchenbereich auf.

Irrtum 5: Wärmedämmung führt zu Schimmel

Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass Bauteile wie Wände oder Decken nach einer Dämmung zu dicht sind und damit eine Feuchteregulierung nicht mehr stattfinden kann. Die meisten Dämmstoffe sind dazu nicht dicht genug, wie etwa die häufig verbauten EPS-Hartschaumplatten. Ein Fehler bei der Ausführung kann aber sein, Dämmung von außen, also der kalten Seite, zu stark abzudichten, etwa mit einem falsch gewählten Außenputz. Eine korrekt ausgeführte Gebäudedämmung durch einen Fachbetrieb verringert letztendlich immer das Risiko von Schimmelbildung.

Quelle: Verbraucherzentrale NRW,

https://www.geb-info.de/daemmung/die-fuenf-haeufigsten-irrtuemer-beim-daemmen