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Ablauf privater Hausverkauf: Mit diesen Unterlagen verkaufen Sie Ihre Immobilie sicher und recht schnell!

Papier ist bekanntlich geduldig – und Sie sollten es auch sein, wenn Sie die notwendigen Dokumente für den Verkauf einer Immobilie zusammensuchen. Privater Immobilienverkauf darf nicht zum Glücksspiel werden. Welche Unterlagen müssen übergeben werden? Was braucht die Bank der Käufer? Was braucht der Notar? Welche Unterlagen sollten Sie übergeben zur eigenen Sicherheit? Sind die Unterlagen komplett, überzeugt das die Kaufinteressenten. Das ist in etwa so wie mit dem lückenlosen Scheckheft beim Autoverkauf. Wenn Sie erst Blatt für Blatt heraussuchen müssen, wenn‘s nachgefragt wird, kann der Verkaufsprozess in der entscheidenden Phase empfindlich gestört werden. Doch jetzt konkret: Was wird gebraucht, wenn Sie Ihr Haus schnell verkaufen wollen? Ganz einfach:

Baupläne: Den besten Überblick bieten immer noch Geschossgrundrisse, Schnitte und Ansichten. Wenn die dann noch einen Baugenehmigungsstempel enthalten – umso besser. Ist Ihre Immobilie bereits älter und seit dem Bau auch noch umgebaut worden, lassen Sie eine neue Skizze erstellen. Dank heutiger Technik können Sie den Grundriss auch mit 3-D-Ansichten der Wohn- und Nutzflächen mit Möblierung aufpeppen (lassen).

Grundbuchauszug: Alle Daten Ihres Grundstücks von der genauen Größe über eventuelle Belastungen bis hin zu Wohn- und Wegerechten enthält ein Auszug des Grundbuchs. Gehen Sie auf „Nummer sicher“ und bestellen Sie sich eine beglaubigte Kopie – erhältlich beim Grundbuchamt im Amtsgericht oder beim Notar.

Flurkarte: Wo liegt Ihre Immobilie und wie fügt sie sich in die Umgebung ein? Ein Auszug der Flurkarte zeigt es genau. Auf dem geografischen Lageplan sind die Grundstücksgrenzen und alle umliegenden Grundstücke eingezeichnet – daher auch die Bezeichnung „Liegenschaftskarte“. Sie bekommen das Dokument beim zuständigen Katasteramt.

Bauakte: Wie sieht’s aus am Haus? Gibt es An- und Umbauten? Sämtliche Baugenehmigungen, -zeichnungen und -beschreibungen sowie Flächen- und Maßangaben enthält die Bauakte Ihrer Immobilie. Machen Sie von Ihrem Recht zur Einsicht Gebrauch und lassen Sie bei Ihrer Stadt oder Gemeinde kostenpflichtige Kopien anfertigen.

Energieausweis: Wollen Sie Ihr Haus verkaufen, müssen Sie spätestens bei der Besichtigung den Energieausweis der Immobilie vorlegen. Können Sie das nicht, droht ein Bußgeld von bis zu 15.000 Euro. Und Sie können abgemahnt werden. Gehen Sie deshalb auf Nummer sicher. Ich kann Ihnen preiswerte Anbieter nennen, die zertifiziert sind.

Modernisierungen: eine Modernisierungsliste mit Kurzbeschreibung und Jahr ist sinnvoll. Legen Sie Kaufinteressenten außerdem Nachweise über etwaige Sanierungsarbeiten nebst Handwerkerrechnungen aus den letzten fünf Jahren vor. Die sind besonders wichtig, weil für diese Arbeiten noch Gewährleistung des Handwerkers läuft. Diesen Gewährleistungsanspruch kauft der Haus-Käufer mit.

Teilungserklärung: Wollen Sie Ihren Anteil an einem Mehrfamilienhaus verkaufen, zeigt eine Teilungserklärung den Interessenten an, wie die Verhältnisse geregelt sind. Gibt es Sondernutzungsrechte oder Gemeinschaftseigentum? Die notwendigen Angaben zu Ihrer Eigentumswohnung erhalten Sie im Grundbuchamt. Außerdem: Gewähren Sie potenziellen Käufern Einblicke in die Protokolle der letzten Eigentümerversammlungen. Wenn Sie ein vermietetes Haus verkaufen, legen Sie eine unterzeichnete Aufstellung der monatlichen Ist-Mieten und Nebenkosten-Vorauszahlungen vor sowie eine Kopie der Mietverträge.

Bieterverfahren: Privater Hausverkauf im Bieterverfahren erfordert noch mehr Unterlagen-Disziplin. Da Sie hiermit Fristen für die Gebotsabgabe arbeiten, ist es wichtig, dass die kompletten Unterlagen von Anfang an allen Kaufinteressenten gleichzeitig vorliegen. Ein Immobilienverkauf im Bieterverfahren ohne Makler ist möglich, aber mit Risiken behaftet. Lassen Sie sich zumindest vorher genau über den rechtlichen Rahmen aufklären.

Fazit: Beim Hausbau geht’s meist nicht ohne Steine – beim Hausverkauf nicht ohne viele Unterlagen! Wenn Sie nicht wertvolle Lebenszeit im Copyshop vergeuden wollen, arbeiten Sie am besten mit geschützten Datenräumen im Internet oder zumindest mit lokalen Datenträgern, die Sie an die Kaufinteressenten verteilen können.