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In Köln und Umgebung:
Kaufen ist billiger als Mieten
Leider viel zu wenig Kaufimmobilien auf dem Markt

Wohnen müssen wir alle. Ob zur Miete oder im Eigentum, war lange Zeit eine Frage des Geldes. Nachdem in der letzten Zeit die Mieten so sehr gestiegen sind, ist es heute preiswerter, im Eigentum anstatt zur Miete zu wohnen. Wer Nettokaltmiete zahlt, könnte mit demselben Geld auch die Annuität eines Hypothekendarlehens abtragen, wenn er das Eigenkapital von 10 -12 % des Kaufpreises für die Kaufnebenkosten unter dem Kopfkissen hat. Mit der Zeit wachsen Eigentümer:innen durch die Abtragung in ihr Eigentum hinein, während die Miete ein für alle Mal futsch ist.

Das hat eine Untersuchung des Immobilienportals „Immowelt“ ergeben, über die der Kölner Stadt-Anzeiger:in auf Seite 12 am 08.04.2021 berichtet.

In Köln ist es fast gleich teuer, ob man zur Miete oder im Eigentum wohnt. In unserer Umgebung ist es preiswerter, Eigentum zu bilden. Verglichen wurden dabei Mietwohnungen von 80-120 m² und deren mittlerer Angebotspreis bei den Kaltmieten mit Eigentumswohnungen zum Kauf, die zu 100 % finanziert werden, die Kaufnebenkosten (Grunderwerbsteuer, Makler:in, Notar:in und Eintragungsgebühren) vom Erwerber:in getragen werden und ein Hypothekenzins von 1,6 % über 15 Jahre festgeschrieben ist. Außerhalb von Köln geht man davon aus, dass auf diese Weise pro Monat etwa 100 € weniger aufgewendet werden muss als für die Kaltmiete bei der Mietwohnung.

Dem Einwand, dass Zinsbindung ja nur 15 Jahre festgeschrieben wird und man danach mit einer kräftigen Zinserhöhung rechnen muss, kann man die Wertsteigerung des Wohneigentums während der Abtragung des Hypothekendarlehens entgegengehalten. In der Kölner Region waren das in guten Lagen in den letzten Jahren rund 10 % pro Jahr; der Wert der Immobilie verdoppelte sich also etwa alle 7 Jahre!

Was will uns das sagen? Also ran an den Speck und kaufen statt mieten. Doch woher nehmen und nicht stehlen? Es gibt viel zu wenig Angebote für die Eigentumsbildung hier bei uns – zu wenig Geschoßwohnungsbau und zu wenig Eigenheime. Dabei soll doch die Bildung von Wohneigentum ein großer Baustein für die private Altersvorsorge sein. So lautet jedenfalls das allgemeine politische Credo. Das kann jedoch kaum umgesetzt werden, wenn es zu wenig Baugrundstücke und zu wenig Eigentumswohnungen angeboten werden. Also werden viele bei steigenden Mieten immer mehr Anteile ihres Nettoeinkommens bzw. ihrer Rente für das Wohnen bezahlen müssen – das können leicht 40 % oder mehr werden.

Viele schon fast verzweifelte junge Familien melden sich bei mir auf der Suche nach bezahlbaren Einfamilienhäusern! Diese Wohnform gerät jetzt auch noch in Verruf, weil sie angeblich zu viel Material und zu viel Fläche verbraucht. Dabei sind nur 14 % der Fläche der Bundesrepublik mit Wohnbaufläche und deren verkehrlicher Erschließung versiegelt (Quelle NZZ, liegt vor). Hoffentlich ist bei der Absicht, den Bau von Einfamilienhäusern politisch weiter zu erschweren, noch nicht der letzte Gedanke gedacht… Und dann runter mit den Steuern (Mehrwertsteuer und Grunderwerbsteuer) für Wohneigentum, runter mit den Bauvorschriften, die das Bauen ständig weiter verteuern und her mit einer Bodenreform, die Grundstücke bezahlbar macht!

Foto: Grafik: Hahn, Quelle: Immowelt, Kölner Stadt-Anzeiger:in auf Seite 12 am 08.04.2021